Starke Persönlichkeiten
Am Anfang der schulischen Prävention steht eine Überzeugung: nur starke Persönlichkeiten können den unterschiedlichen Versuchungen, denen sie in ihrem Lebensalltag ausgesetzt sind, konstruktiv begegnen. Diese Versuchungen sind ebenso vielfältig wie die problematischen Verhaltensweisen, die daraus resultieren können – übermäßiger Medienkonsum, Süchte, Mobbing, Essstörungen, Ritzen, … – und ein insgesamt mangelndes Selbstbewusstsein. Was tun wir?
Das Präventionskonzept unserer Schule basiert auf dem in Schleswig Holstein und Hamburg verbreiteten Konzept PiT (Prävention im Team) und wurde von einem Ausschuss aus Lehrern, Eltern und Schülern gemeinsam mit unserem pädagigischen Berater, Herrn Frahm, ausgearbeitet.
Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit und unseres Umgans mit unseren Schülerinnen und Schülern sind die vier Grundbedürfnisse des Menschen nach Klaus Grawe, etwas vereinfacht dargestellt in den 4 grünen Boxen an der Basis des Schaubildes. Die eigentliche Präventionsarbeit findet auf drei Ebenen statt: Universelle Prävention, Selektive Prävention und Intervention/Beratung. Die Pyramide symbolisiert modellhaft die Menge der betroffenen Schüler. Während die universelle Prävention an unsere gesamte Schülerschaft gerichtet ist bedürfen nur wenige Schüler der Beratung.
Von Anfang an ist es uns wichtig, dass die Klassen echte Gemeinschaften werden, in denen sich jeder wohlfühlt. In der Orientierungs- und Mittelstufe bietet der Klassenrat jedem die Möglichkeit, Anliegen und Sorgen zur Sprache zu bringen. Darüber hinaus gibt es Klassenlehrertage zu Beginn der 5. Klasse, an denen die Klassengemeinschaft durch verschiedene Aktivitäten gefördert wird. Wenn die Klassen im 7. Jahrgang neu zusammengesetzt werden, ist das Stärkenseminar zum Halbjahr ein echtes Highlight, bei dem die Schülerinnen und Schüler sich ihrer individuellen Stärken bewusst werden. Ein Teil davon ist die “Alpentour”, bei der die Klassen in der Sporthalle unter professioneller Anleitung der Sportlehrkräfte gemeinsam schwierige Kletterparcours meistern müssen – und dies auch schaffen. Ein nachhaltiges Projekt!
Für spezielle Themen stehen jeder Klasse zwei Präventionstage im Schuljahr zur Verfügung. Einer dieser Tage wird von der Schule vorgegeben und zentral organisiert. In Klassenstufe 5 ist das Thema „Umgang mit Medien“ in Zusammenarbeit mit dem Offenen Kanal Kiel, in Jahrgang 6 Sexualkunde mit profamilia und in 7 die bereits erwähnte Alpentour / Stärken kennen. In den Jahrgängen 8 und 9 geht es um konkrete Problemfelder, die mit fortschreitender Pubertät in den Focus rücken. Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten, Medien, Rauchen und Alkohol; in Jahrgang 9 kommen Themen der Lebensplanung (z.B. Entscheidungskompetenz) dazu. In beiden Jahrgängen wählen die Schülerinnen und Schüler jeweils einen Workshop zu einem der genannten Themen. Die Oberstufe beginnt noch einmal mit der Alpentour auf einem sprichwörtlich höherem Niveau. Welche weiteren Themen in einer Klasse vertieft werden sollen, entscheidet der oder die Klassenlehrerin / der Klassenlehrer in Absprache mit Schülern und Eltern. Dafür steht der zweite Präventionstag im Schuljahr zur freien Verfügung.
Wichtig ist auch, dass wir das Konzept weiter entwickeln. Natürlich wird es immer Schülerinnen und Schüler geben, die es trotz alledem nicht leicht haben und in Folge dessen mit den Anforderungen der Schule ihre Schwierigkeiten bekommen. Wir beobachten im Klassenkollegium aufmerksam Anzeichen dafür. Falls Vorfälle auftreten, die auf Mobbing hinweisen, bieten vier unserer Lehrkäfte den Betroffenen als qualifizierte Mobbingberater Unterstützung an. Mit dem JIZt-Programm geben Herr Danner und sein Team Rat und Hilfe. Sie organisieren auch ältere Schülerinnen und Schüler als Lerncoaches, die umfangreich ausgebildet werden und dafür auch ein Zertifikat der IHK Lübeck erhalten. Inzwischen bilden wir andere Schulen des Landes mit diesem Projekt fort! Weitere Informationen finden Sie auch im Bereich der Stufenleitungen.
Als Fazit der schulischen Prävention erhoffen wir uns „starke Persönlichkeiten“, die gerne in ihr KGB kommen und ihren weiteren Lebensweg gehen werden.