Berufliche Orientierung am Kopernikus Gymnasium Bargteheide
Am Kopernikus Gymnasium Bargteheide (im Folgenden KGB) wird dem Bereich der „beruflichen Orientierung (BO)“ großen Wert beigemessen. Die weiterführende Schule ist heutzutage wichtige Instanz bei der Unterstützung der Schülerinnen und Schülern in allen beruflichen Zukunftsfragen. Dies wird unterstützt durch zahlreiche Maßnahmen, die innerhalb und außerhalb des Unterrichts stattfinden. Wir bemühen uns auf verschiedenen Ebenen, unsere Schülerinnen und Schüler auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Gleichzeitig stellen wir fest, dass die große Auswahl an mögliche Ausbildungsgängen primär ein Hindernis für die Jugendlichen darstellt. Das Sortieren der möglichen Perspektiven ist dabei nur schwer zu realisieren, da neben allgemeinen Ziele der beruflichen Orientierung eine persönliche Perspektive nicht vernachlässigt werden darf.
Bei der beruflichen Orientierung am KGB setzen wir als WiPo-Fachschaft zwei Schwerpunkte und möchten Schülerinnen und Schülern mithilfe von zwei verschiedenen Elementen bei ihrer (beruflichen) Zukunft Orientierung geben: Bei dem ersten Schwerpunkt geht es dabei um einen praktischen, gleichwohl aber allgemeinen Einblick in verschiedene Berufe, Ausbildungs- und Studiengänge, ebenso aber auch um das Kennenlernen einer unternehmerischen bzw. betrieblichen Perspektive. Diese Maßnahmen werden vor allem durch das Besuchen von Jobmessen, Unitagen, aber auch zum Beispiel durch das Wahlpflichtangebot und die verpflichtenden Praktika abgedeckt und bilden einen herkömmlichen Zugang zum Thema „Berufliche Orientierung“.
Der zweite Schwerpunkt liegt darin, Schülerinnen und Schülern Hilfestellung bei der Erkundung eigener Stärken, Talenten oder Fähigkeiten zu leisten. So werden Kompetenzen geschult, die bei der Berufs- und Zukunftsorientierung eine entscheidende Rolle spielen, aber auch prinzipiell und unabhängig der ausgewählten Tätigkeit unabdingbar sind. Dieser Bereich wird abgedeckt durch das Stärkenseminar bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern, später aber auch mit der Ausbildung zu einem Lerncoach. Ebenso sind hier verschiedene Fächer, Fachbereiche und Disziplinen beteiligt. Wesentliches Merkmal ist hierbei auch, dass ältere Schülerinnen und Schüler auch in die Planung und die Durchführung von Projekten einbezogen werden, die sie zu einem früheren Zeitpunkt selbst in Anspruch genommen haben (exemplarisch zu nennen sind hierbei das Stärkenseminar oder der Nawigator-Tag).
Das KGB besitzt seit einigen Jahren das „Berufswahlsiegel für vorbildliche Berufs- und Studienorientierung“ und ist damit eines von wenigen Gymnasien in Schleswig-Holstein, die diese Auszeichnung tragen. Das gegenwärtige Konzept der „beruflichen Orientierung“ wurde für die damalige Bewerbung und das dazugehörige Audit zu Beginn des Schuljahres 2017/18 überarbeitet und mit den oben thematisierten Schwerpunkten versehen. Als Netzwerkschule des Berufswahlsiegels haben wir in einem ersten Schritt für uns eigene Ziele und bereits existierende Instrumente der beruflichen Orientierung definieren, bündeln und uns weitergehende Ziele setzen können.
Mit einem Fachkonferenzbeschluss aus dem Schuljahr 2018/19 haben wir aber einstimmig entschieden, uns nicht um eine Rezertifizierung des Berufswahlsiegels zu bemühen, da der Mehrwert für uns nicht in der gewünschten Art und Weise gegeben ist. Zwar haben wir in den Netzwerktreffen einen intensiven Austausch mit anderen Schulen gehabt, wir mussten jedoch auch feststellen, dass innerhalb des Netzwerks je nach Schulform und Region die Bedürfnisse oder Ziele der einzelnen Schulen eine große Diskrepanz aufweisen. Darüber hinaus konnten wir feststellen, dass sich aus dem Netzwerk heraus keine weiteren Impulse für die berufliche Orientierung am KGB ergeben haben, sondern diese sind von innen aus der Schulgemeinschaft heraus gekommen. Dennoch haben wir durch die Bewerbung und die einzelnen Schritten der Zertfizierung eine wichtigen Impuls für die konzeptionelle Planung der Beruflichen Orientierung erhalten.
In Zukunft wollen wir weitere Optimierungen vornehmen und damit auf neue Herausforderungen reagieren. Im Folgenden wird das Curriculum dargestellt, nach dem wir am KGB je nach Stufe und Jahrgang Elemente der „Beruflichen Orientierung“ einsetzen und weiterentwickeln. Als ein Gymnasium sehen wir dabei für uns das Ziel vor allem in einer Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, dies bedeutet jedoch nicht, dass sich in der beruflichen Orientierung Studien- und Ausbildungsgänge als Konkurrenten gegenüber stehen. In der Zusammenarbeit mit den Elternvertreterinnen und –vertreter wollen wir zudem die Potenziale unserer Schulgemeinschaft noch stärker gewinnbringend einsetzen.
Über unsere Lernplattform „itslearning“ ist der Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern noch einfacher geworden, da wir mithilfe dieses Instruments Informationen noch leichter teilen und auch bündeln können.
(Stand: Juni 2021)
Curriculum der „Beruflichen Orientierung“ am KGB
Orientierungsstufe
In den Klassen 5 – 8 besteht die Möglichkeit, am Girls-und Boysday die ersten Einblicke in den beruflichen Alltag zu gewinnen.
Mittelstufe
Die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen absolvieren ein sog. „Stärkenseminar“, das in erster Linie ein positives Feedback verschaffen soll, indirekt jedoch die Schülerinnen und Schüler im Erkennen und in der Ausbildung spezifischer persönlicher Kompetenzen stärkt.
Seit dem Schuljahr 2018/19 gibt es zudem am KGB pro Schulhalbjahr einen sog. „Stärkentag“, an dem es persönliche Gespräche zwischen Lehrkräften und allen Schülerinnen und Schüler hinsichtlicher ihrer Entwicklungspotenziale gibt.
Das „Stärkenseminar“, der „Stärkentag“, aber auch die „Alpentour“ in Jahrgang 10 (siehe unten) sehen wir im Sinne der Arbeitsgemeinschaft „Starke Persönlichkeiten“, die am KGB allen Schülerinnen und Schülern Selbstvertrauen und Resilienz geben wollen. Bei der Beruflichen Orientierung wollen wir genau hier andocken.
Junior-Schüler als Manager einer Schülerfirma: In der Mittelstufe (8. Klasse) können Schülerinnen und Schüler unterrichtsbegleitend in einem Wahlpflichtkurs Schülerfirmen gründen, die auf ein Jahr befristete Aktiengesellschaften bilden, ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten und vermarkten (JUNIOR-Wettbewerb des Instituts der deutschen Wirtschaft zu Köln, das als Partner des Wettbewerbs fungiert).
Nach der Entwicklung einer Geschäftsidee wird eine Aktiengesellschaft gegründet, die ihr Kapital aus dem Verkauf von Aktien erzielt. Der theoretische Hintergrund (betriebliches Rechnungswesen, Marketingkonzepte, Vertriebswege etc.) wird durch theoretische Einheiten der WiPo-Lehrkräfte vermittelt. Wie in der Realität wird ein Vorstand gebildet, Hauptversammlungen abgehalten, Löhne ausgezahlt, Sozialabgaben geleistet. Unterstützt werden die Gruppen durch einen Schulpaten (Lehrerinnen und Lehrer) und meist auch durch einen Wirtschaftspaten (Elternteil mit wirtschaftlicher Erfahrung). Hier werden auch Schlüsselqualifikationen (wie etwa Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Eigeninitiative) vermittelt.
Im Wahlpflichtbereich haben die Schülerinnen und Schüler, die bereits in Jahrgang 8 die Unternehmensgründung durchgeführt haben, die Möglichkeit einen Perspektivwechsel von der Produzenten- zur Konsumentenseite vorzunehmen. Dabei stehen vor allem der Verbraucherschutz und Verbraucherbildung im Mittelpunkt (JUNIOR-Projekt 9. Klasse) sowie der Konsum aus einer Perspektive der Nachhaltigkeit (JUNIOR-Projekt 10. Klasse, bei G9). Abgerundet wird das Schuljahr durch die Teilnahme am „Jugend-testet-Wettbewerb“ der Stiftung Warentest. Hier verfassen die Schülerinnen und Schüler Testberichte zu einzelnen Gütern oder Dienstleistungen und präsentieren diese.
Weitere Wahlpflichtkurse des 8. und 9. Jahrgangs haben jeweils naturwissenschaftliche, ästhethisch-kulturelle und sprachliche Schwerpunkte. Zudem wir ein Wahlpflichtkurs „Medienkunde“ angeboten.
Der Besuch der Jobmesse an der benachbarten Anne-Frank-Schule dient dazu, unterschiedliche Berufsfelder kennenzulernen. Die Schülerinnen und Schüler (8. Klasse) erhalten den Auftrag, spezielle Berufe auf der Messe an den Ständen der Unternehmen und Organisationen zu erkunden und ihre Ergebnisse dann im anschließenden Unterricht ihren Mitschülern vorzutragen. Ebenfalls ist ein Besuch im Berufsinformationszentrum Oldesloe (BIZ) vorgesehen, eine entsprechende Recherche auf den Internetseiten der Agentur für Arbeit oder eine Computersimulation zu dieser Thematik (Joblab) können diesen Besuch noch ergänzen.
Um Schülerinnen und Schülern zudem einen weiteren Impuls bzw. eine Orientierungshilfe bei der Suche nach einem Platz für das Betriebspraktikum zu geben, besuchen alle 8. Klassen die Präsentationen des Wirtschaftspraktikums des 11. Jahrgangs und haben dort die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen oder innerhalb der Peers Einschätzungen über mögliche Praktikumsplätze zu erhalten.
Dies machen wir im Rahmen des „Bargteheider Jobtags im Schulzentrum“, der an demselben Tag wie die Jobmesse in der Anne-Frank-Schule stattfindet und an dem alle Schulen im Schulzentrum partizipieren (nähere Infos siehe unten).
In der 9. Klasse findet das verpflichtende zweiwöchige Betriebspraktikum statt, auf das der WiPo-Unterricht inhaltlich hinführt. Der Deutschunterricht bereitet in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern auf das Thema Bewerbung vor. Persönliche Stärken und Schwächen werden analysiert, Bewerbungsgespräche simuliert und schriftliche Bewerbungen verfasst und besprochen. In diesem Praktikum geht in erster Linie darum, den täglichen Arbeitsablauf in einem Unternehmen kennen zu lernen und sich selbst einzubringen.
Die Informationen über das Betriebspraktikum erhalten die Schülerinnen und Schüler mit entsprechendem Vorlauf zu Beginn der 8. Klassen, in der auch die erste inhaltliche Beschäftigung mit Themen der beruflichen Orientierung in den Fächern Deutsch und WiPo erfolgt. Auch der Besuch des Berufsinformationszentrums Bad Oldesloe (BIZ) (siehe oben), des Jobtages im Schulzentrum Bargteheide bzw. der Anne-Frank-Jobmesse (siehe unten) erfolgt unter dieser Zielsetzung.
Oberstufe
Neu in der Oberstufe ist mit Beginn der neuen Oberstufenverordnung ab dem Schuljahr 2021/2022 das Unterrichtsfach „Berufsorientierung“. Das KGB hat sich auf der WiPo-Fachkonferenz einstimmig dazu entschlossen, dieses Fach bereits ab dem Schuljahr 2020/2021 anzubieten. Dieses Fach wird mit einer Wochenstunde in allen zehnten Klassen von der jeweiligen WiPo-Fachlehrkraft unterrichtet.
Grundlage des Curriculums ist dabei ein vom Bildungsministerium publizierter Reader („Berufliche Orientierung wirksam gestalten“), den die WiPo-Fachschaft auf Fortbildungen kennengelernt und mittels einer Multiplikator-Wirkung in der Fachschaft weitergeleitet hat (weitere Informationen hierzu noch am Ende des BO-Curriculums). Ergänzt wird das Curriculum von schulspezifischen Besonderheiten. Kerngedanke des Unterrichts ist dabei der Dreiklang „Das will ich!“, „Das kann ich!“ und „Das gibt es!“. Es wird also demnach vor allem Wert auf eine Reflexion der eigenen Stärken und Talente gesetzt mit dem Ziel diese bei der Suche nach der persönlichen Berufskarriere gewinnbringend einzusetzen. Gleichzeitig bietet dieses Fach eine zeitliche Ressource für den gemeinsamen Umgang mit Themen der „Beruflichen Orientierung“, die bislang nur immer abseits im Rahmen des regulären WiPo-Unterrichts genutzt werden konnte. So bietet sich nun eine viel exaktere Auseinandersetzung mit diesen Themen an.
Das naturwissenschaftliche Profil durchläuft im Rahmen der Profil-Vorhabenwoche im 10. Jahrgang zusätzlich ein einwöchiges naturwissenschaftliches Praktikum in Laboren und Forschungsstätten in der Region (z. B. bei Desy, im Forschungszentrum Borstel oder in speziellen Abteilungen von Unternehmen). Die Erkenntnisse dieses Praktikums werden zudem den 9. Klassen vorgestellt.
Zu Beginn von Jahrgang 10 durchlaufen alle Klassen die „Alpentour“, eine erlebnispädagogische Einheit, die auch Bestandteil des Stärkenseminars in Jahrgang 7 ist. Parallel zu Beginn der Mittelstufe soll auch der Eintritt in die Oberstufe mit einer Persönlichkeitsstärkung beginnen.
Am Ende der 10. Klassen führen die DEBEKA und die Barmer Ersatzkasse als unsere Kooperationspartner eintägige Bewerbungsseminare durch, die neben Einstellungstests und fingierten Bewerbungsgesprächen auch ein Assessmentcenter beinhalten können. Zusätzlich werden Bewerbungsunterlagen verfasst und analysiert.
Das zweiwöchige Wirtschaftspraktikum findet im 11. Jahrgang statt (in G9 zukünftig im 12. Jahrgang). Hier sollen die im WiPo-Unterricht gewonnenen betriebswirtschaftlichen Kenntnissein in Betrieben erkundet und im Rahmen einer selbstgestellten und anschließend recherchierten Leitfrage problematisiert werden. Der Bericht wird als Klausurersatzleistung gewertet. Über das Betriebspraktikum der Mittelstufe hinausgehend soll das Wirtschaftspraktikum im Rahmen der Möglichkeiten des Betriebes einen weitergehenden Einblick in Struktur, Arbeitsprozesse, Markteinbindung, soziale Aspekte, unternehmerische Entscheidungen und Zukunftsperspektiven des Praktikumsbetriebs geben. Auch das Kennenlernen der Arbeitsabläufe und die praktische Erfahrung eines Arbeitstages sind wichtige Teile des Wirtschaftspraktikums. Darüber hinaus fördert es das Kennenlernen der regionalen Wirtschaft und kann auch eine berufliche Orientierungshilfe darstellen.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten mit entsprechendem Vorlauf bereits gegen Mitte des zweiten Halbjahres der 9. Klasse die wesentlichen Informationen über die Modalitäten des Wirtschaftspraktikums (inkl. des Anmeldebogens), im selben Zeitraum erfolgt auch eine Information der Eltern. Im Laufe von Jahrgang 10 wird regelmäßig an das Wirtschaftspraktikum erinnert, spätestens gegen Ende dieses Schuljahres soll ein Praktikumsplatz vorhanden sein. Der Besuch des Jobtages im Schulzentrum Bargteheide bzw. der Anne-Frank-Jobmesse (siehe unten) soll ebenfalls einen positiven Beitrag bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz bieten.
An einem separaten (halben) Vorbereitungstag vor dem Wirtschaftspraktikum werden entweder betriebswirtschaftliche Planspiele (Gründung eines Betriebs) oder Vorträge von Experten aus Unternehmen oder der IHK zu speziellen betriebswirtschaftlichen Themen angeboten.
Am einem weiteren (halben) Nachbereitungstag nach dem Wirtschaftspraktikum wird neben einer intensiven Reflexion des Praktikums die Rolle der Arbeitnehmervertretung verdeutlicht. Vertreter der Gewerkschaften oder Betriebsräte bieten Informationen zur Mitbestimmung und erläutern die Rechte von Arbeitnehmern und den konkreten Ablauf von Tarifkonflikten an aktuellen Beispielen. Dies geschieht in Vorträgen oder Planspielen.
Im Rahmen des Vor- oder Nachbereitungstages besuchen einige Klassen auch unseren Kooperationspartner „Getriebebau Nord“, ein in Bargteheide ansässiges multinationales Unternehmen (Global Player). Hier erlangen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Arbeitsweise und Strukturierung eines multi- und transnationalen Unternehmens. An dieser Stelle wird auch der Kontakt zu Auszubildenden des Betriebs hergestellt, ein Kennenlernen der verschiedenen Abteilungen und der dortigen Arbeitsabläufe ist zudem wichtiger Bestandteil des Betriebsrundgangs. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auch auf die Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Unternehmen gelegt. Profilkurse im Fach Geographie besuchen diese Unternehmen zudem bei der Erkundung unterschiedlicher Produktionskonzepte und -systeme.
Die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen verfassen ergänzend zu ihrem Praktikumsbericht eine Präsentation über ihren Betrieb und ihre Tätigkeit. Dieser Bericht wird im Rahmen der Anne-Frank-Jobmesse Schülerinnen und Schülern unserer Schule präsentiert (Klassen 8 und 10), um diesen eine Orientierungshilfe bei der Wahl des Betriebs- oder Wirtschaftspraktikumsplatzes zu geben. Alle anderen Gäste der Anne-Frank-Jobmesse sind ebenfalls in der Lage den Präsentationen beizuwohnen.
Besuch von Informationsmessen: Außerdem besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an diversen Berufsinformationsmessen oder Veranstaltungen der Universitäten und Fachhochschulen in Hamburg, Lübeck und Kiel. Schüler und Schülerinnen können sich auch während der Unterrichtszeit beurlauben lassen.
Einen besonderen Service bieten die Organisatoren der „Vocatium Messe Lübeck“ (ehemals Nordjob Berufsmesse Lübeck) informieren in der Schule über die Angebote und vermitteln Gesprächstermine mit Unternehmen, Universitäten und Hochschulen, aber auch mit Anbietern von Auslandsdiensten; die Organisatoren bieten sogar einen Bustransfer an. Die „Vocatium Lübeck“ ist für obligatorisch für die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs und wird im Rahmen eines Fachtags besucht. In diesem Zusammenhang besucht zudem ein Vertreter der Nordakademie unsere Schule und informiert über das Duale Studium, weil viele unserer Schülerinnen und Schüler hierfür ein besonderes Interesse zeigen.
Darüber hinaus sind keine weiteren Besuche von Jobmessen curricular verankert, dennoch nutzen wir hier mitunter interessante Angebote von Jobmessen, vor allem in Hamburg. Hier ist vor allem das Eigeninteresse der Schülerinnen und Schüler gefragt, da diese Jobmessen oftmals einen spezifischen Schwerpunkt haben.
Seit dem Jahr 2019 ist das KGB Teil der „Anne-Frank-Jobmesse“. In den kommenden Jahren soll diese Messe zu einem „Jobtag im Schulzentrum Bargteheide“ erweitert werden, die Planungen hierzu laufen bereits.
Neben Jobmessen können sich unsere Schülerinnen und Schüler bei Hochschulen und Universitäten über zukünftige Ausbildungswege informieren, allerdings erfolgt dies meist auf freiwilliger Basis. Vor allem die Hochschulen aus Schleswig-Holstein und Hamburg nutzen wir hierfür aus organisatorischen Gründen (z. B. Universität Kiel, Universität Lübeck, Universität Hamburg, TU Hamburg-Harburg, HAW Hamburg, Leuphana Universität Lüneburg). Mit interessierten Schülergruppen besuchen Lehrkräfte des KGB auch die Studienberatung der jeweiligen Hochschule.
Generell gibt es in der Schule zwei Orte, an denen sich die Schülerinnen und Schüler über Angebote von Unternehmen und Universitäten oder aber über Jobmessen informieren können: Zwischen Lehrerzimmer und Sekretariat (gegenüber der Fotowand) liegen Magazine und Flyer, die wir als Schule zugeschickt bekommen. Neben dem Lehrer-Schüler-Arbeitsraum hängen wir zudem besondere Angebote aus (z. B. Plakate der Bundesagentur für Arbeit). Teilweise teilen die WiPo-Lehrkräft auch in ihrem Unterricht bestimmte – und vor allem besonders lohnenswerte Angebote aus.
In der Oberstufe informiert zusätzlich der Berufsberater der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe in einer separaten Veranstaltung über die neuesten Perspektiven in Studium und Beruf. Er bietet zudem auch regelmäßiger Sprechstunden in der Schule an (in der Regel ein Termin pro vier bis sechs Wochen, bei besonderem Interesse auch häufiger), bei denen Interessierte sich persönlich beraten lassen können. Als Schule vermitteln wir hierbei den Kontakt zum Berufsberater, die Schülerinnen und Schüler können eigenverantwortlich Gespräche auswählen und besuchen. In diesem Zeitraum werden sie dann auch im Unterricht entschuldigt.
Zudem gibt es – neben dem Besuch im Berufsinformationszentrum (BIZ) – zwei obligatorisches Termine mit der Berufsberatung in der Oberstufe: In Jahrgang 11 stellt sich der Berufsberater allen Schülerinnen und Schülern vor, da vor allem hier eine gesteigertes Interesse an Zukunftsfragen herrscht, in Jahrgang 12 wird ein speziell fokussierter Vortrag zum Thema „Hilfe ich mache Abitur“ angeboten, der alle Herausforderungen der Zeit nach dem Schulabschluss thematisiert (Jobsuche, Versicherungen, Bafög etc.).
Unser Berufsberater – Herr Thomas Budach – verfügt über viel Erfahrung und Expertise und kann Schülerinnen und Schüler vor allem hinsichtlich deren spezifischen Fragen beraten. Im Schnitt nehmen pro Beratungstermin an der Schule ca. 10-12 Schülerinnen und Schüler an einer Beratung teil. Zu bestimmten Fragestellungen – zum Beispiel zum Studiengang Medizin – werden von Herrn Budach zudem noch separate Veranstaltungen angeboten.
Wirtschaftssimulationsspiele (WIWAG): Die Lübecker Kaufmannschaft und das Bildungszentrum Tannenfelde bieten für interessierte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe einwöchige Seminare an. Nach einer umfangreichen theoretischen Vorbereitung durch Experten aus Unternehmen werden betriebswirtschaftliche Entscheidungen mit einer Computersimulation durchgespielt und anschließend analysiert. Schülerinnen und Schüler, die an einer weiter gehenden Förderung ihrer wirtschaftlichen Kompetenz interessiert sind, können diese Angebote nutzen, die entweder über die Schule vermittelt oder an unserer Schule selbst angeboten werden. Auch hier werden Zertifikate verliehen.
Studienfeldbezogene Beratungstests (SFB): Für Jugendliche der Sekundarstufe II (bei uns Jahrgang 12), die ein Studium an Universitäten und Fachhochschulen anstreben, gibt es für die Abschlussklassen einen Beratungstest, bei dem die persönlichen Kompetenzen und Neigungen mit ausgewählten Studienfeldern abgeglichen werden. Alle Interessierten können an diesem Test teilnehmen, der kostenlos vom Psychologischen Dienst der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe angeboten wird.
Schülerinnen und Schüler der Oberstufe haben die Möglichkeit, sich zu einem Lerncoach ausbilden zu lassen. Lerncoaches begleiten jüngere Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Orientierungsstufe, die Probleme mit dem Lernen und der Lernorganisation haben. Die Lerncoaches absolvieren am Ende ihrer Ausbildung eine Prüfung, die von der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck (IHK Lübeck) abgenommen und mit einem Zertifikat honoriert wird, das den betroffenen Jugendlichen einen wertvollen Vorteil bei Auswahlgesprächen verschafft.
Zukunftstag: Einmal erprobt wurde ein Zukunftstag für freiwillige Schülerinnen und Schüler der Oberstufe. Dieser Nachmittag soll aktuelle Schülerinnen und Schüler mit Ehemaligen zusammenbringen, die über ihren beruflichen Werdegang informieren und für einen gegenseitigen Austausch zur Verfügung stehen. Der Zukunftstag war ausgesprochener Wunsch einzelner Schülerinnen und Schüler.
Eine inhaltliche Diversifizierung der Themen (z. B. auch bezüglich wichtiger Themen wie Steuern, Finanzen, Versicherungen etc.), genauso aber ein regelmäßige Implementierung des Zukunftstages wird derzeit angestrebt, auch zum Beispiel über die Teilnahme von Eltern oder anderen schulischen Kooperationspartner.
Und was kommt in der Zukunft?
Zunächst einmal wollen wir unsere bisherigen Angebote evaluieren und stetig weiterentwickeln. Eine besondere Baustelle ist die zukünftige (noch stärkere) Einbeziehung von Eltern, Ehemaligen und weiteren schulischen Kooperationspartner in den Bereich der „beruflichen Orientierung“. Hierzu hat sich in den letzten Monaten ein Arbeitskreis aus Eltern, Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern gebildet, der Ideen sammelt und in einen regelmäßigen Austausch miteinander tritt.
Nach der neuen Oberstufenverordnung wird zudem eine neues Schulfach „Berufliche Orientierung“ für den Beginn der Oberstufe geschaffen (siehe oben). Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein hat hierzu zusammen mit der Stiftung der Deutschen Wirtschaft einen Reader „berufliche Orientierung wirksam begleiten“ erarbeitet, der sich in ähnlicher Form seit einigen Jahren in Bayern bewährt hat und verschiedene Unterrichtsmodule beinhaltet. Als Fachschaft konnten wir feststellen, dass erfreulicherweise viele Ansätze, die wir am KGB praktizieren und bereits beschrieben haben, in ähnlicher Form propagiert werden: Selbsterkundung, das Entdecken der Berufs- und Studienwelt, das Treffen von Entscheidungen sowie eine positive Lehr- und Lernkultur. Auch das Durchführen eines Bewerbungstrainings nimmt viel Platz ein. Aufgabe der nächsten Jahre wird es sein, das Curriculum des Faches „Beruforientierung“ noch stärker in seinem Profil zu schärfen und gemessen an den Bedürnissen der Schule sowie der Schülerschaft anzupassen.
Hierfür wird vor allem die WiPo-Fachschaft in den nächsten Monaten Ideen für ein „schulinternes Fachcurriculum berufliche Orientierung“ entwickeln, das bestehende Elemente miteinschließen wird. Eine konkrete Ausgestaltung des Faches wird dann in den weiteren Gremien besprochen.
Ansprechpartner: Martin Danner (martin.danner@schule-sh.de)