Im Rahmen der Profilhabenwoche beschäftigt sich das Geschichtsprofil momentan mit dem Thema Erinnerungskultur/Vergangenheitsbewältigung. Während in den ersten Tagen in Gruppen an Aspekten wie der Wehrmachtsausstellung, einer politischen Ohrfeige, dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin, den Stolpersteinen, politischen Reden etc. gearbeitet wurde, hat sich das Profil am Mittwoch auf den Weg in die Gedenkstätte „Kinder vom Bullenhusener Damm“ gemacht. Emotional sehr schwere Kost – so wurden in diesem Gebäude in der Nacht vom 20. auf den 21.04.1945 20 jüdische Kinder (sowie ihre vier Betreuer und namentlich nicht bekannte Häftlinge aus der SU) erhängt, die zuvor von Auschwitz nach Neuengamme gebracht wurden, um dort medizinische Versuche an ihnen durchzuführen. Kurz vor Kriegsende sollten sämtliche Beweise verschwinden, dies kostete den Kindern das Leben. Erst Jahre später hat man erste Identitäten aufdecken können, dieser Prozess dauert bis heute an, so dass mittlerweile zu fast allen eine Biografie und private Fotos vorliegen. Das Geschichtsprofil hat von einem Guide viel Wissenswertes erfahren und konnte anschließend selbst noch in Dokumenten weiterforschen.
Im Rosengarten, einem zentralen Erinnerungsort der Gedenkstätte, hängt ein Schild mit den Worten „HIER STEHST DU SCHWEIGEND DOCH WENN DU DICH WENDEST SCHWEIGE NICHT.“ Gerade in diesen Zeiten hat dieses Zitat eine hohe Relevanz und weist darauf, wie wichtig es ist, dass wir an die Geschichte erinnern, um unsere Zukunft gestalten zu können.
Aurélie Stirnal