Es gibt nur eine Sache, die cooler ist, als die Studienfahrt im letzten Schuljahr und das ist die Stufen-Sudienfahrt. Anstatt nur mit der Klasse eine letzte Klassenfahrt zu machen, haben wir die Woche vom 21.08.22 bis zum 26.08.22 mit über 60 Schülerinnen und Schülern verbracht.
Genervte Gesichter und blöde Kommentare waren am Ende der Woche verschwunden und durch lustige und wertvolle Erinnerungen eingetauscht.
Bad Tölz in Bayern war dann doch nicht so langweilig, wie gedacht.
Sonntags um sechs Uhr morgens 60 andere müde Gesichter zu sehen, hat den Start der Woche direkt versüßt. Im Bus ging die erste Diskussion schon nach etwa 1 ½ stunden los: Große Aufregung auf Grund der Hitze im Doppeldeckerbus und die Sehnsucht nach der Klimaanlage. Eine Stunde später…der Lautsprecher über den der Ton von Fast and Furious für alle läuft. „Macht das mal leiser!!“, „Echt, ich kann meinen eigenen Film nicht verstehen“. Doch alles kein Problem für den Busfahrer, der nach der ersten Pause ausgetauscht wurde. Da wussten wir alle noch nicht, welch einen Freund wir gewonnen hatten. Fahren, Pause, Essen, Musik hören, Filme gucken, Spiele spielen, wieder Pause machen und wieder Essen vielleicht noch ein wenig schlafen und ENDLICH! Nach 12 Stunden Fahrt, sind wir in Bad Tölz angekommen. Müde und hungrig flitzen alle in die Caféteria, um noch die Abendmahlzeit der Jugendherberge zu genießen.
Nachdem alle Zimmer eingeweiht und eingeräumt wurden, fand eine kurze Besprechung für den nächsten aufregenden Tag statt und nicht lange Zeit später, schläft der 12. Jahrgang seelenruhig in ihren Betten.
Unsere flotten Bienchen sind schon um Sieben aus ihren Betten gehopst, um eine Runde laufen zu gehen (fragt nicht warum). Um Acht gab es leckeres Frühstück, denn wir mussten uns für den kommenden Tag stärken. In zwei Gruppen aufgeteilt, ging es für uns zum Rafting. Nach einigen Einweisungen durften alle erstmal ohne Boot in der Isa treiben, da war der Lachanfall vorprogrammiert.
Also dann aber, ab in´s Boot und ab geht die Post! Nicht so gefährlich und wild, wie gedacht, aber das war vielleicht auch besser so 😉 Das ganze kann auch ganz schön anstrengend werden, weshalb wir zwischendurch aus dem Boot gesprungen sind und uns einfach nur im Wasser treiben lassen haben. Was ich allerdings nicht in Worten beschreiben kann, ist der ständige Ausblick, den wir während der Tour hatten. Sonne, glasklares, eisiges Wasser, Berge im Hintergrund, viel Grün und nackte Menschen, die wahrscheinlich nicht unbedingt mit uns gerechnet haben, aber nichts anderes, als die Sonne und ihre Wärme genießen wollten.
Als am späten Abend die Ansage kam, dass es wohl nach diesem aufregenden Tag noch eine Überraschung gibt, sprudelte die Gerüchteküche. „Bestimmt gehen wir in den Biergarten“, „Nein auf keinen Fall, die sind zu spießig dafür“, „Doch ich hab gehört wir gehen“, „Ey wie nice ist das denn“.
So spießig scheinen die Lehrer ja doch nicht zu sein, denn unser abgefahrener Freund Sven (aka unser Busfahrer) fuhr uns an diesem Abend zu keinem anderen Ort als den Biergarten. Der Abend wurde dann mit vielen netten Gesprächen untereinander und mit den Lehrern, sowie Sven ausgeklungen.
Doch damit war der Abend noch nicht beendet. Hunger machte sich breit und somit trat die erste coole Aktion von Sven in Kraft. Er fährt uns doch tatsächlich noch zu dem naheliegenden Burger King. Das Glück lag allerdings nicht auf unserer Seite und Burger King hatte schon geschlossen. Kein Ding für Busfahrer Sven, er fährt uns einfach über einen Umweg zu McDonalds.
Pappensatt und müde ging es dann zurück in die Jugendherberge und ins Bett und der erste erfolgreiche Tag der Studienfahrt war somit abgestempelt und die ersten ewigen Erinnerungen gesammelt.
Der zweite Tag brach an und damit wurde auch das volle Touripotenzial ausgepackt, denn für uns sollte es in die Hauptstadt Bayerns gehen. Das wunderschöne München. Aber unsere Erkundungstour sollte nicht der eines Alman-Touristen entsprechen, nein nein. In Grüppchen aufgeteilt bekamen wir die Aufgabe, an unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten eine Foto-(Love)-Story zu entwickeln, die am Abend vorgestellt werden sollte. Sobald die Aufgabe erledigt war tummelten also 60 KGB Schüler durch München und trafen sogar Bekanntheiten, wie Emilio Sakraya oder Janina Hartwig. Schließlich trödelten alle wieder zusammen und die Entscheidung galt nun den Schüler/innen, ob sie nun noch kräftig bei der Fußballmannschaft Unterhaching mit Bratwurst in der Hand anfeuern wollten oder nicht.
Die Busfahrt am Abend zurück in die Jugendherberge bestand aus lauten Gebrüllen und verschiedenen Fan Songs der Mannschaft.
Versammelt im Gruppenraum, wurden also die Foto-Storys vorgestellt. Die Storys, bei denen es sich zum Beispiel um ein Liebespaar handelte, welche eigentlich Geschwister waren, versteckte Personen in Bildern, die zu finden waren oder klassische Liebesgeschichten, brachten nicht nur uns Jugendliche zum Lachen, sondern auch unsere Lehrer.
Der Mittwoch sollte ein sehr anstrengender Tag werden, auch an diesem Morgen machten sich einige wagemutige auf für einen morgendlichen Lauf. Nach dem Frühstück ging es dann mit dem Bus in Richtung Alpen. Am Blomberg angekommen, ging es mit der Seilbahn den 1.236 Meter hohen Berg hinauf, als wir oben waren gingen wir alle gemeinsam zu einem Aussichtspunkt und ließen uns von ein paar älteren Wanderern als kompletten Jahrgang mit den Lehrern ablichten. Danach ging es genauso sportlich weiter und wir wanderten ein kurzes Stück zu einem Kletterwald. Dort ging es nach kurzer Instruktion für fast alle in die verschiedenen Parcours des Kletterwaldes, zum Glück gab es unterschiedliche Schwierigkeiten und Höhen, so war für jeden etwas dabei. Die wohl größte Attraktion war der Partnerparcours, den man nur zusammen schaffen könnte. Nach dem sich alle verausgabt hatten folgte eine kurze Pause, doch für die die noch nicht genug hatten, hatten die Lehrer eine weitere Wanderung geplant, so wanderte eine kleine Gruppe von Lehrern und Schülern auf den nahegelegenen Zwiesel. Auch dort wurde eine Pause eingelegt und ein paar atemberaubende Fotos geschossen und auch hier durfte ein Gruppenfoto nicht fehlen. Die Lehrer entdeckten sogar noch einen Raubvogel am Himmel, allerdings bestand keine Einigkeit darin, welcher es denn nun genau gewesen sei. Nach dem sich beide Gruppen am Kletterwald wiedergetroffen haben, ging es den Berg wieder hinab, diesmal zu Fuß. Der recht abenteuerlich beginnende Weg war zum Glück ziemlich schnell passiert und so saßen wir alle fertig von der Anstrengung im Bus. Nach dem wir wieder an der Jugendherberge angekommen waren wurde sich erstmal ausgeruht, denn am Abend wurde zu einer Geburtstagsfeier geladen, den eine Mitschülerin von uns wurde genau auf der Studienfahrt 18. Um 20:00 sollte die Party dann in einer nahen Location beginnen und unser Busfahrer steuerte eine unfassbar leckere Bowle bei und die Party konnte richtig starten. Bei stimmungsvoller Musik und ausgelassener Partystimmung war die Anstrengung des Tages schnell vergessen. Alle hatten enormen Spaß und es wurde der ein oder andere Moshpit durch uns Schüler veranlasst, bei denen auch der ein oder andere Lehrer mitmachte. Nachdem die Party zu Ende ging, sind alle wieder rüber in die Jugendherberge und haben den Abend entspannt ausklingen lassen.
Am Donnerstag ging es für uns nach einem ausgiebigem Frühstuck wieder in den Bus und in Richtung Tegernsee und in der Nähe vom Wildbad Kreuth stiegen wir aus, um eine Wanderung zur Königsalm zu unternehmen. Diese Wanderung war deutlich anstrengender und steiler als am Tag zuvor und so gab es verschiedene Gruppen, die jede ihr eigenes Tempo zur Alm hinauf gingen. An diesem Tag war es drückend heiß und bald war bei jedem der Schweiß auf der Stirn zu erkennen, das letzte Stück musste dann auch noch ohne Schatten absolviert werden und so waren alle heilfroh, als sie endlich an der Berghütte ankamen. Einige besorgten sich eine leckere Brotzeit andere tranken eine echte bayrische Buttermilch von den Almkühen. Die Pause tat allen sichtlich gut und so konnte der Rückweg wieder mit neuer Kraft angetreten werden. Schnell waren die Höhenmeter nach unten zurückgelegt und ein traumhafter Weg an einem kleinen Fluss bis zum Parkplatz wartete auf alle. Wieder am Parkplatz angekommen gingen alle zum Fluss hinunter und tauchten ihr Gesicht und ihre Füße in das herrlich kühle Wasser eine sehr angenehme Abkühlung. Wie sollte es anders sein auch hier wurde natürlich ein Gruppenfoto gemacht, teilweise noch halb im Fluss stehend und teilweise an Land wurde auch dieses Foto zu einem Ereignis. Einige Schüler machten sich dann mit einem Lehrer auf den Weg zu einer nahegelegenen Fischzucht, dort angekommen wurde von allen gemeinsam ein frischer geräucherter Saibling verköstigt. Nahezu alles was am Fisch dran war wurde gegessen, sogar die Augen des Fisches fanden den Weg in den Mund. Nach dieser kleinen Stärkung ging es dann in Richtung Garmisch und in Richtung Eibsee. Am Fuße der Zugspitze stieg die Anspannung und alle wollten die grandiose Aussicht genießen. Auf dem Weg nach oben hatte man einen traumhaften Blick auf das Alpenpanorama und die vielen Bergseen. Ab einer gewissen Höhe durchquerten wir allerdings die Wolken und eine Sicht nach unten war so gut wie nicht mehr möglich. Oben erkundeten wir die Zugspitze und einige sehr mutige machten sich sogar auf den Weg zum Gipfelkreuz. Sehr lange konnten wir leider nicht oben bleiben denn wir mussten die letzte Seilbahn nach unten erwischen. Wieder unten angekommen war der ein oder andere durchaus froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Danach ging es mit dem Bus wieder zur Jugendherberge und die ersten fingen an ihre Sachen zu packen, denn am nächsten Tag war es schon wieder Zeit für den Rückweg. So kam auch der letzte Abend bei Spielen und netten Gesprächen zu einem Ende.
Am nächsten Morgen wurde ein letztes Mal in der Jugendherberge gefrühstückt. Danach wurden die letzten Sachen gepackt und die Zimmer sauber gemacht, ehe sich alle wieder im Bus einfanden und sich von der Jugendherberge verabschiedeten. Anders als auf der Hinfahrt funktionierte die Klimaanlage von Anfang an und es war angenehm kühl im Bus. Hin und wieder wurde eine Pause eingelegt, so dass jeder mal die Beine vertreten konnte. Insgesamt wirkte die Rückfahrt im Bus deutlich kürzer als die Hinfahrt, dass mag allerdings auch daran das ich relativ viel geschlafen habe. Bald war dann auch ein großer Teil der Strecke geschafft und Hamburg war erreicht, wo uns der erste Lehrer bereits verlassen hat, davor gab es allerdings noch ein letztes Gruppenfoto. Von Hamburg war es dann nicht mehr weit bis Bargteheide und das letzte Stück war schnell geschafft, wieder an der Schule angekommen sehnte sich ein jeder nach seinem Bett und wollte mal wieder eine Nacht gemütlich schlafen. In dieser Nacht träumten sicherlich einige von unserer wunderbaren Studienreise ins Land der Berge und Bergseen. Eine unvergessliche Zeit für jeden wird uns als Jahrgang für alle Ewigkeit begleiten.
Lara und Noah aus dem 12. Jahrgang