Deutsch am KGB
Der Deutschunterricht am KGB findet in den unterschiedlichsten Unterrichtsformen statt. So haben die Schüler z.B. an Projekttagen die Möglichkeit, sich mit komplexen Aufgabenstellungen gemeinsam oder in Einzelarbeit zu befassen. Hierbei wird im besonderen Maße die Kreativität, das problemlösende und konzeptionelle Denken gefördert. Es entstehen unterschiedlichste Ergebnisse: Filme zu Gedichten, Hörspiele, Ausstellungen oder auch lebendige Tierbeschreibungen.
In der Orientierungsstufe liegt der Fokus auf dem kreativen Erschließen von Texten und der Vertiefung von Grundfertigkeiten wie dem Schreiben von eigenen Texten, dem Umgang mit Sachtexten und dem Zusammenfassen von wesentlichen Informationen. Außerdem spielen hier das Üben von grammatikalischen Fertigkeiten und das Vertiefen der Rechtschreib- und Lesekompetenz eine große Rolle.
Zu Beginn der 6. Klassen stellen die Schüler*innen den Klassenkamerad*innen ihre Lieblingsbücher vor, was kurz vor Weihnachten in dem traditionellen Vorlesewettbewerb mündet.
Um die Weihnachtszeit geht es mit den 5. und 6. Klassen immer ins Theater – in Lübeck oder Hamburg wird dies meist mit dem Besuch des Weihnachtsmarktes verbunden.
Wir legen viel Wert darauf, die Schüler*innen an Hamburgs vielfältige Theaterlandschaft heranzuführen – dazu verpflichtet uns auch unser Kulturzweig und die hohe Dichte an Lehrkräften für das Fach Darstellendes Spiel an unserer Schule. Manchmal werden Theaterbesuche auch durch Externe vorbereitet, die an die Schule kommen. Die Besuche im Theater finden für jüngere Schüler*innen meist vormittags, seltener abends statt.
Ab der Orientierungsstufe bieten wir verpflichtend Fachtage zur Textverarbeitung an. Diese Kompetenzen werden in der Mittelstufe weiter ausgebaut. In enger Absprache mit allen Fächern wurde vor einigen Jahren auch ein fächerübergreifendes Methodencurriculum entwickelt, das bis Ende Klasse 9 eingeführt wird. Vorträge halten, Texte überarbeiten, Zitiertechniken kennenlernen und Standbilder erstellen sind nur einige Fähigkeiten, die erlernt und beherrscht werden müssen. Jugendromane werden gelesen und zunehmend anspruchsvoll besprochen. Auch Werke, die vor 1900 erschienen sind, gehören zum Kanon dazu.
In Klasse 8 bereiten wir die Schüler*innen intensiv auf ihre ersten Erfahrungen in der Berufswelt vor. Dazu gehören sowohl das Verfassen eines Lebenslaufes und Anschreibens als auch ein entsprechendes Bewerbungstraining. So muss man sich als Schüler*in darauf gefasst machen, von externen Fachkräften „in die Mangel genommen zu werden“, indem klassische Bewerbungstests geschrieben und Bewerbungsgespräche simuliert werden. Diese Vorbereitung endet mit einer echten Bewerbung für ein zweiwöchiges Praktikum im Februar in der 9. Klasse. Hier werden die Schüler*nnen von Lehrkräften der Fachschaft Wirtschaft/Politik und Deutsch begleitet und besucht und müssen einen Praktikumsbericht verfassen.
Da ab 2021 alle Deutsch-Lehrkräfte des KGB für den Wettbewerb Jugend debattiert fortgebildet sein werden, spielt dieser Wettbewerb in Zukunft eine größere Rolle an unserer Schule als bisher. In Klasse 8 und 9 werden Einheiten zum Debattieren durchgeführt, es findet ein Schulwettbewerb statt. Auch in anderen Fächern wie Biologie, Philosophie und Wirtschaftspolitik werden die erlernten Fähigkeiten der Schüler*innen gebraucht.
In der Oberstufe spielt dann die Auseinandersetzung mit Literatur die Hauptrolle im Deutschunterricht; Rechtschreibkenntnisse und Grammatikwissen sollten nun vorhanden sein. Das Verfassen von längeren Texten, z.B. Erörterungen, journalistischen Darstellungsformen oder Sachtextanalysen rückt in den Vordergrund. Seit es in Schleswig-Holstein das Zentralabitur gibt, werden sogenannte “Korridorthemen” vorgegeben. In den letzten Jahren umfassten diese unter anderem Werke von Grass, Schiller, Goethe, Kafka, Hauptmann, Schnitzler und Treichel. Medien und Sprache und Lyrik sind ebenfalls große Komplexe, die behandelt werden. Trotz dieser Vorgaben bleibt Raum für Kreativität: Filmanalyse, gewaltfreie Kommunikation, Hip Hop, Lesungen – alles ist möglich. Theaterbesuche oder Besuche im Literaturhaus finden nun immer häufiger auch auf freiwilliger Basis am Abend statt.
Wir diskutieren viel innerhalb der Fachschaft, tauschen Material aus und treffen häufig Absprachen – auch im Sinne der Transparenz und Fairness für die Schüler*innen.
Und bei einem Punkt sind wir uns sehr sicher: Das Fach Deutsch kann einen großen Beitrag zu einem breiten Kulturverständnis leisten, zu Toleranz und Offenheit. Wenn Schüler*innen dann noch gelernt haben, sich genau auszudrücken, ihre Meinung sachlich zu vertreten und Ich-Botschaften zu senden, können sie zur Reifeprüfung antreten und die Welt ein bisschen besser machen.