KGB Toolbox – Methoden für eigenständiges Arbeiten

Arbeitsbereich: Schreiben

Protokoll

Experiment

Texte überarbeiten

Zitiertechniken

Quellenangaben

Portfolio

Schreibkonferenz

Protokolle

Ein Protokoll ist die schriftlicheZusammenfassung der Ergebnisse oder des Verlaufs einer Arbeit.

Es gibt unterschiedliche Arten von Protokollen:

Ergebnisprotokoll
Es werden lediglich die erarbeiteten und präsentierten Ergebnisse festgehalten.

Verlaufsprotokoll
Es werden immer der gesamte Verlauf, aber natürlich auch die wichtigsten Einzelergebnisse eines Ereignisses wiedergegeben. An die Stelle der streng chronologischen Wiedergabe kann auch eine Anordnung nach Sach-zusammenhängen treten (z.B. dem Verlauf einer Tagesordnung folgend jeweils zu dem Punkt einer Diskussion).

Versuchsprotokoll
Es werden Problemstellung, Hypothese, Versuchsergebnisse und deren Deutung aufgeschrieben (siehe unten).

Gedächtnisprotokoll
Das Protokoll wird nachträglich angefertigt, z.B. wenn es darum geht, eine Diskussion zusammenfassend wieder zu geben. Dies kann auch stichwortartig geschehen.

Gemeinsam ist allen Protokollen, dass immer in der Überschrift der Anlass, die Teilnehmer / Teilnehmerinnen, die Dauer und das Datum sowie der Name des Protokollanten / der Protokollantin genannt werden.
Am Schluss des Protokolls stehen Ort, Datum und (handschriftlich) die Unterschrift des Protokollanten / der Protokollantin.

Protokoll: Experiment

Versuchsprotokolle werden überwiegend in den naturwissenschaftlichen Fächern (Physik, Chemie, Biologie) geschrieben. Sie geben Vorbereitung, Durchführung, Ergebnisse und Auswertung eines Versuchs wieder.

Muster für die Anfertigung eines Protokolls
Klasse: … Datum : …
Name, Vorname: … Gruppe: …

Thema, Überschrift des Versuchs

Aufgabe:
(Frage-, Aufgabenstellung zum Experimentieren)

Vorbereitung:

– Antworten zu Fragen und Aufgaben für die Vorbereitung (wenn gefordert)
– Vorbereitung von Tabellen und Koordinatensystemen (wenn gefordert)

Geräte und Hilfsmittel; Versuchsaufbau:

– Darstellen der Experimentieranordnung (wenn gefordert)
– Angabe der Geräte und Hilfsmittel (wenn gefordert)

Durchführung:

– Durchführung des Experiments
– Hinweise beachten

Messwerte; Beobachtungen:

– Erfassen der Messerwerte und / oder der Beobachtungen

Auswertung:

– Antworten zu den Fragen und Aufgaben der Auswertung bzw. der Aufgabenstellung
– Fehlerbetrachtungen

Texte überarbeiten

Selten ist ein Text schon in seiner ersten Fassung für seinen Verfasser voll und ganz zufriedenstellend. Durch das wiederholtes Überarbeiten erreichst du eine kontinuierliche Verbesserung deiner Texte bis hin zu einer endgültigen Fassung, an der du schließlich nichts mehr auszusetzen hast.

Konkrete Hinweise:

  1. Wortwahl:
    – Wähle deine Worte so präzise und treffend wie möglich.
    – Vermeide Satzanfänge mit „Dann…“ oder „Und dann…“.
    – Vermeide Wortwiederholungen.
    – Überprüfe, ob deine Konjunktionen und Überleitungen (und, aber, weil, dennoch, daraus folgt…) die logische Verbindung deiner Gedanken wirklich ausdrücken.
  2. Satzbau:
    – Vermeide die bloße Aneinanderreihung kurzer Hauptsätze; bilde Satzgefüge.
    – Gestalte deinen Satzbau möglichst abwechslungsreich, indem du beispielsweise auch einmal den Nebensatz einem Hauptsatz voranstellst.
    – Vermeide verschachtelte Sätze.
  3. Inhalt
    – Frage dich, ob dein Text vollständig ist bzw. ob du keinen Gedanken vergessen hast.
    – Achte darauf, dass die einzelnen Abschnitte deines Textes sinnvoll aufeinander aufbauen.
    – Frage dich auch, ob ein Außenstehender deinen Gedankengängen folgen kann. Wenn du Zweifel hast, gib deinen Text zum Beispiel einer anderen Person zum Lesen.
  4. Rechtschreibung
    – Überprüfe mit Hilfe eines Dudens, ob dein Text frei von Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Grammatikfehlern ist.

 

Zitiertechniken

Wenn dir eine Textstelle sehr wichtig erscheint, solltest du sie wörtlich oder sinngemäß zitieren.
Das Zitat dient dazu, die eigene Deutung abzusichern oder das Material vorzustellen, das man bearbeitet.

  • Man kann einzelne Wörter, Satzteile oder ganze Sätze zitieren. Sie dürfen gegenüber dem Original nicht verändert werden, das gilt auch für Flexionsendungen! Eckige Klammern zeigen, dass etwas hinzugefügt wurde, damit der Satz grammatisch richtig ist.Beispiel: In dem Gedicht ist von „alle[n] meine[n] Entchen“ die Rede (S.7, Strophe 1, Vers 1).
  • Zitate dürfen nicht zu lang sein. Man sollte also kurze, aussagekräftige Stellen auswählen und sie so in die eigenen Texte einfügen, dass sie deutlich als Beleg oder Erklärung für etwas Bestimmtes dienen.
  • Zitate müssen verständlich sein, dürfen also nicht so sehr verkürzt werden, dass der Leser gezwungen ist, im Original nachzuschauen, um den Sinn zu verstehen.
  • Will man kürzen (ohne den Sinn zu entstellen!), muss man durch drei Punkte in eckigen Klammern kennzeichnen, wo man etwas weggelassen hat.In dem Gedicht werden „alle […] Entchen“ besungen (S. 7, Strophe 1, Vers 1).
  • In eckige Klammern schreibt man, wenn man innerhalb eines Zitats etwas hinzufügt, was nicht im Original steht, was aber nötig erscheint, um den Sinn verständlich zu machen. (Siehe oben Grammatik.) „Alle meine Entchen schwimmen [hintereinander] auf dem See“ (S.7, Strophe 1, Vers 1).
  • Beim wörtlichen Zitat wird die Textstelle in Anführungszeichen gesetzt; in Klammern wird anschließend die Fundstelle (Seite, Zeile, Vers oder Ähnliches) genannt. In dem Gedicht geht es um Entchen, die „auf dem See“ schwimmen (S. 7, Strophe 1, Vers 2).
  • Das sinngemäße Zitat gibt eine Textstelle mit eigenen Worten wieder und verweist dann in Klammern auf den Fundort. In dem Gedicht wird auch die Nahrungsaufnahme der Enten angesprochen, die ihre Köpfe ins Wasser stecken, um nach Essbarem zu suchen (vgl. S. 7, Strophe 1).
  • Zur Zeichensetzung: Enthält der zitierte Text wörtliche Rede, wird diese in einfache Anführungszeichen (‚ …‘ ) gesetzt. Das Zitat kann am Anfang, in der Mitte oder am Ende deines Satzes stehen; immer aber steht das Satzzeichen (Punkt, Ausrufungszeichen….) nach der Klammer mit der Quellenangabe.
Quellenangaben

In Referaten und Facharbeiten übernimmst du nicht nur Zitate aus Primärtexten, sondern auch Textstellen aus der Sekundärliteratur bzw. aus dem Internet. Als Fundstelle müssen die entsprechenden Quellen genau angegeben werden.

Am Ende der Arbeit werden alle Artikel, Aufsätze und Bücher, die zur Bearbeitung des Themas herangezogen wurden, in einem Literaturverzeichnis aufgelistet

Quellenangaben aus Büchern, Zeitschriften:

Man findet in verschiedenen Werken unterschiedliche Anordnungen der einzelnen Angaben. Wichtig ist, dass du die Quellenangaben einheitlich gestaltest. Bewährt hat sich diese Abfolge:

  • Namen des / der Autors(en) bzw. des / der Herausgeber(s), dann: Doppelpunkt
  • Vollständiger Titel (evtl. mit Untertitel)
  • Verlag: Name und Ort(e); falls nicht angegeben: „o.O.“, das heißt: ohne Ortsangabe
  • Erscheinungsjahr (falls nicht angegeben: „o.J.“), Auflage als Hochzahl
  • Seitenangabe, auf denen (auf der) sich das Zitat befindet; Bei Zitaten aus Aufsätzen gibt man die Seiten für den gesamten Aufsatz an

Beispiel: Dürscheid, Christa; Kircher, Hartmut; Sowinski, Bernhard: Germanistik. Eine Einführung. Böhlau-Verlag Köln 1995, S.15

Quellenangaben aus dem Internet:

  • Autor und Titel wie gewohnt angeben.
  • Hinzugefügt wird die URL, und zwar – was wichtig ist – in der Form, in der die Internet-Adresse in der Leiste erscheint
  • Da Adressen und Dateien sich ständig im Wandel befinden, sind Datumsangaben Pflicht:
  • Das Datum, an dem die Datei letztmalig revidiert oder ins Netz gestellt wurde, fügst du nach dem Titel in Klammern ein. Meist ist dieses Datum am Ende der Datei angegeben.
    Das Datum, an dem du die Datei benutzt hast, fügst du nach der URL in Klammern ein.
  • In der Regel verändern sich die Seitenzahlen, die du beim Ausdruck erhältst, je nach Drucker, Seiteneinrichtung und Formatangaben. Benutze deshalb Kapitelnummern, Zwischenüberschriften, Anmerkungsziffern usw. zur Markierung einer Textstelle.

Beispiel: Nina Ort: Der Kommunikationsbegriff. Kap.3: Die Form (15.12.1998). In: IASLonline. URL: http://iasl.uni-muenchen.de/ (22.12.1998).

Zitiert man mehrfach aus derselben Quelle, schreibt man „a.a.O“, d.h.: am angegebenen Ort. Beispiel: Dürscheid, a.a.O., S. 20

Quellenangaben kann man als Fußnote am Ende einer Seite notieren oder man fügt sie (in verkleinerter Schrift) direkt in den Text ein.

Literaturverzeichnis:

Die vollständigen Quellenangaben aller benutzten Werke werden alphabetisch nach den Verfassern bzw. Herausgebern oder Sachtiteln geordnet in getrennten Sparten für Primärliteratur und Sekundärliteratur. Das Literaturverzeichnis findet sich in der Regel am Ende der Arbeit.

Portfolio

Ein Portfolio ist eine Mappe, in der du deinen persönlichen Arbeitsprozess zu einem Thema dokumentierst. Ein gelungenes Portfolio verlangt ein hohes Maß an Selbstständigkeit!

Man unterscheidet zwei Grundformen von Portfolios, dazwischen gibt es auch Mischformen. In der Schule werden hauptsächlich prozessorientierte Portfolios angefertigt:

Prozessorientiertes Portfolio
Der Prozess des Lernens und die damit verbundenen Lernfortschritte sollen dokumentiert werden. In der Mappe können dementsprechend enthalten sein:
– Vorüberlegungen und erste Entwürfe- Geeignete Leitfragen, um das Thema zu erschließen
– Planung von Arbeitsschritten
– Reflexionen über Lernfortschritte und Hindernisse im Lernprozess
– Selbstbeurteilung des gesamten Lernprozesses

Produkt- bzw. ergebnisorientiertes Portfolio
– Sammlung von besonders gut gelungenen oder für den Lernerfolg besonders wichtigen Arbeiten
– Begründungen für die Auswahlentscheidungen (Welche Maßstäbe wurden angelegt?)

Wichtige Arbeitsschritte für die Anfertigung eines prozessorientierten Portfolios:
– Leitfragen formulieren
– Recherchieren, Stoffsammlung
– Protokollieren
– Begründen der Materialauswahl
– Quellenverzeichnis anlegen
– Arbeits- und Lernprozess dokumentieren
– Kritische Selbstreflexion (Erkenntnisstand, Planung der nächsten Arbeitsschritte)
– Evaluation (selbstkritischer Rückblick, Bewertung der eigenen Arbeit)

Schreibkonferenz

In einer Schreibkonferenz holt ihr euch eine Rückmeldung über eigene Texte auf der Grundlage vorgegebener Kriterien. Diese sollen euch helfen, euren Text sinnvoll zu überarbeiten und zu verbessern.

Der Ablauf der Schreibkonferenz kann in Partner- oder Gruppenarbeit erfolgen.

Folgende Grundregeln sind hilfreich:

  1. Tausche deinen Text mit einem Partner in deiner der Gruppe.
  2. Lies dir den Text durch und notiere dir auf einem Extrablatt, was dir spontan auffällt.
  3. Dann lies ihn ein zweites Mal und beantworte (sofern es keine von der Lehrkraft vorgegebenen Kriterien gibt) folgende Fragen:
    – Was muss man inhaltlich noch einfügen, damit der Text verständlicher wird?
    – Wo muss man mehr schreiben und wo sollte man kürzen?
    – Ist der Aufbau des Textes nachvollziehbar?
    – Welche Wörter und Ausdrücke sollte man durch Passendere ersetzen?
    – Welche Rechtschreibfehler fallen dir auf? Schreibe dabei möglichst auf dem Extrablatt.
  4. Willst du deinem Partner die Korrekturarbeiten erleichtern, benutze unterschiedliche Farben für inhaltliche Verbesserungsvorschläge, für Rechtschreib- und für Ausdrucksfehler.
  5. Unterschreibe deine Korrekturvorschläge und gib die Arbeit ggf. an ein weiteres Mitglied aus deiner Gruppe, das dann ebenso verfährt.

TIPP: Texte, die mit Hilfe einer Schreibkonferenz überarbeitet werden sollen, verfasst man am besten auf dem Tablet / PC.