„Wir müssen die Welt retten!“, brüllt Björn Högsdal in die Klassenräume der 5a und der 5e. Er liest den Schülerinnen und Schülern einen seiner Texte vor, der davon handelt, wie ein Familienvater einen Dämon in der Wohnungsküche beschwört und dann die Chance, die Welt zu retten, unwiederbringlich verloren ist. Dafür gibt es Medienverbot.
Kurz vor den Osterferien konnten sich die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler kreativ austoben. Björn Högsdal gab tolle Tipps und am Ende trug jedes Kind seine verrückte Ausrede vor, die begründete, warum es die Hausaufgaben vergessen hatte.
Hier kommen ein paar Textbeispiele aus der 5a:
Ich wollte meine Hausaufgaben ja machen, aber als ich mich in den Garten setzte, um meine Hausaufgaben zu machen, war da plötzlich ein riesiges Raumschiff und es landete vor meiner Nase. Ich wollte wegrennen, aber als ich die Tür aufmachen wollte, spürte ich einen metallischen Gegenstand an meinem Hinterkopf. Ich drehte mich langsam um und blickte direkt in ein riesiges Gesicht mit zahllosen Zahlen und Buchstaben. Da sagte das Etwas: „Her mit den Hausaufgaben! Ihr Menschen müsst auch alles stehlen!“ Ich erwiderte zaghaft: „Wieso stehlen?“ „Diese Lehrerinnen und Lehrer stehlen uns Grammaticalians die Zahlen und Buchstaben, um Hausaufgaben daraus zu machen!“, rief er mit seiner grollenden Stimme. Ich sagte schon etwas mutiger: „Meine Aufgaben kriegst du aber nicht!“ Da schrie er: „Oh doch, das wirst du!“
Ich habe sie ihm dann doch gegeben, weil mir ein Blick auf seine AK47 reichte, um zu verstehen, dass mit dem nicht gut Zahlenessen war.
Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, aber mein Fisch hat die Hausaufgaben bei Ebay eingestellt, aber ich konnte nicht so hoch bieten, weil meine Katze mein Geld gefressen hat und eine Ente hat meine Katze gegessen. Ich war hungrig, also habe ich Entennuggets aus ihr gemacht und dann habe ich sie gegessen.
Ich habe meine Hausaufgaben gemacht! Sie müssen mir unbedingt glauben! Ich weiß, es klingt unrealistisch, aber es ist wirklich genauso passiert:
Ich bin aus dem Haus gegangen und dann bin ich gestolpert. Mein Schulranzen ist ausgekippt und ein paar Sachen sind herausgepurzelt. Darunter auch die Hausaufgaben. Ich habe alles wieder eingepackt – die Hausaufgaben waren nass und dreckig. Ich bin schnell weitergeeilt, weil es schon spät war.
Als ich die Kreuzung gerade überquert hatte, habe ich bemerkt, dass ca. alle fünf Meter irgendetwas aus meinem Schulranzen fiel. Meine Hausaufgabe lag dann mutterseelenallein auf der Straße und ich konnte ihr nicht helfen, da die Ampel schon auf rot umgesprungen war. Ich war so verzweifelt! 17 Autos, darunter ein LKW, sind dann über mein Blatt gefahren! 17 Autos! Und ich konnte nichts machen!
Als die Ampel wieder grün war, war es schon viel zu spät. Trotzdem rannte ich zu den Hausaufgaben hin, aber es war hoffnungslos. Sie waren total zerfahren von den Autos. Viele Risse waren im Papier, die Schrift war schon längst verlaufen, da ich mit Füller geschrieben habe und jetzt ist alles zerstört.
Ältere Jugendliche nahmen mir die Hausaufgabe dann auch noch weg und zerrissen das Blatt in 1000 Teile. Das war total peinlich! Sie lachten mich auch noch aus! So unfassbar gemein waren die zu mir und meinen Hausaufgaben. So konnte ich sie dann gleich in den Mülleimer schmeißen. Hab ich dann auch! Direkt in den Mülleimer bei der Kreuzung. Gerade noch rechtzeitig, weil die Müllabfuhr gerade kam und alle Mülleimer ausleerte. Auch den mit meinen zerfetzten, dreckigen und schleimigen Hausaufgaben.