Der diesjährige 71. Europäische Wettbewerb stand unter dem Motto „Europa (un)limited“.
Unlimited – Unbegrenzt waren auch die Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kopernikus Gymnasiums, unbegrenzt auch die Freude, als Landes- und Bundessieger veröffentlicht wurden. Letztere waren am Mittwoch, den 15. Mai 2024 eingeladen, an der zentralen Preisverleihung der Bundespreise im Landeshaus Kiel teilzunehmen.
Über 650 Arbeiten lagen in Schleswig-Holstein der Landesjury vor. Die besten Arbeiten des Landes nahmen am bundesweiten Entscheid teil. Aus Schleswig-Holstein setzten sich 24 besonders herausragende Wettbewerbsbeiträge in der bundesweiten Konkurrenz durch. Darunter waren auch sechs Schülerinnen und Schüler des KGB, die am vergangenen Mittwoch ausgezeichnet wurden. Mit vier Bundespreisen hat das Kopernikus Gymnasium Bargteheide die meisten Bundespreise im Bundesland Schleswig-Holstein erzielt. Betreut wurden die Schülerinnen und Schüler von den Lehrkräften Kathrin Anders und Daniela Nährig, im WPK Medienkunde- und Kunstunterricht.
Dass die feierliche Veranstaltung zeitnah an den Europawahlen am 9. Juni lag, bot vielen der geladenen Gäste die Gelegenheit, den europäischen Gedanken hervorzuheben. Die Werke der Schülerinnen und Schüler seien eine gute Art, sich mit Europa auseinanderzusetzen, bemerkte Eka von Kalben, Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtags, in ihrem Grußwort: „Eine funktionierende Demokratie braucht engagierte Europäerinnen und Europäer – über Grenzen hinweg – unlimited eben.“ Sich einbringen, sich äußern, in Vielfalt zu leben – all das wäre ohne das hohe Gut der Meinungsfreiheit nicht möglich. Deshalb sei es wichtig, sich auf jegliche Art und Weise am demokratischen, lebendigen Europa zu beteiligen, sei es durch Likes, Klicks, Lernen oder eben den EU-Wettbewerb – denn Europa „betrifft uns alle!“
Fr. Dr. Dorit Stenke, Staatssekretärin im Bildungsministerium, ging in ihrer Rede verstärkt auf die Grenzthematik ein. Ein Europa ohne Grenzen, ohne Passkontrolle – die Jugendlichen kennen es nicht anders, es sei für sie selbstverständlich. Doch es habe auch andere Zeiten gegeben.
Freies Reisen von Finnland bis Portugal sei fantastisch. Es gebe aber auch Grenzen, die es zu wahren gilt: Persönliche Grenzen, digitale Grenzen, Außengrenzen der EU, die uns Schutz bieten.
„Für den Wettbewerb sind viele von euch über euren Schatten gesprungen, habt künstlerische Barrieren überwunden und grenzenlose Kreativität bewiesen“, so Stenke. Man müsse halt beides: Grenzen bewahren und Grenzen überwinden. Und den Raum dazwischen, den es zu gestalten gilt. Daher forderte sie die Jugendlichen auf, zur Europa-Wahl zu gehen: „Alle, die 16 sind: Nutzt euer Recht! Nutzt eure Stimme! Gestaltet euer Europa!“
Mit dem deutschlandweiten Best of-Film gab Torsten Johansson, Moderator und Jury-Mitglied die „Bühne frei für die Schülerarbeiten“ und die ersehnte Preisverleihung. Auch Daniela Nährig, Kunstlehrerin am Kopernikus Gymnasium Bargteheide und ebenfalls Jurymitglied, unterstützte Herrn Johansson bei der Moderation sowie der Übergabe der Preise und Urkunden.
Unter den 24 preisgekrönten Kunst-, Literatur- und Medienarbeiten befand sich zum Beispiel das Bild von Annika Otjen (10b), die persönliche Grenzen überschritten und in ihrem Werk die eigenen Erfahrungen verarbeitet hat: „Der Weg dahin ist steil wie eine Treppe. Aber wenn man es geschafft hat, über den eigenen Schatten zu springen, dann ist der Weg frei“, so die Zehntklässlerin.
Als „eine starke Botschaft“ bezeichnete Torsten Johansson im Anschluss den verfilmten Poetry Slam von Luca Mündel, Nina Scheidweiler und Eva Niemeier aus dem WPK Medienkunde 10. „Sich nicht hinter dem Bildschirm verstecken und falschen Idealen hinterhereifern, sondern in der Realität leben, in einem gemeinsamen Europa, nicht getrennt durch Fake News und falsche Eindrücke, die im Netz erweckt werden“ war das Anliegen ihrer Arbeit.
Eva Niemeier durfte danach gleich noch einmal auf die Bühne und wurde für ihren Comic zum Thema „Migration überschreitet Grenzen“, in dem sie eine Japanreise illustrierte, mit einem Reisepreis geehrt. Auch Carlotta Harm konnte mit ihrem Kunstwerk in der Kategorie „Das digitale Ich“ einen Geldpreis mit nach Hause nehmen.
Und so freuen wir uns bereits auf die 72. Runde des Europäischen Wettbewerbs im nächsten Jahr, die unter dem Motto „Europa, aber sicher“ stehen wird. Wir hoffen wieder auf rege Teilnahme der KGB-Schülerinnen und Schülern mit ihren kreativen, grenzenlosen Ideen!
Kathrin Anders, Daniela Nährig