„Jede Stimme zählt, weil ihr damit an der demokratischen Mitbestimmung teilnehmt. Damit bestimmt ihr die politische Richtung unserer Gesellschaft.“
Mit diesen Worten holte Alisha Kumar das Publikum, das mehrheitlich dem 11. und 12. Jahrgang angehörte, ab und sensibilisierte die Schülerschaft dafür, wie wichtig es für Erstwählende ist, bei der Bundestagswahl am 23.2. von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Gemeinsam mit Leonard Barchanski führte Alisha durch die Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl am Kopernikus Gymnasium Bargteheide, die dort am 12.2. stattfand.
Der WiPo-Kurs 11 von Frau v. Sobbe hatte sich kurz vor Weihnachten dazu entschlossen, die Diskussionsrunde am KGB zu organisieren, um den Mitschülern und Mitschülerinnen im Bundestagswahlkampf die Gelegenheit zu geben, mit Politikerinnen und Politikern direkt ins Gespräch zu kommen.
Dabei hatten die Lernenden die Gelegenheit, gleich drei Direktkandidaten unseres Wahlkreises – vertreten durch Nora Grundmann (FDP), Herrmann von Prüssing (Die Linke) und Sven Wendorf (AfD) – kennenzulernen. Robert Wlodarczyk (Bündnis 90/Die Grünen), Kevin Fink (SPD) und Hanno Heeschen (CDU) komplettierten die Gesprächsrunde, in der angeregt zu den Themenblöcken „Umwelt und Energie“, „Steuerpolitik und innovative Industrie“ sowie „Innere und äußere Sicherheit“ diskutiert wurde.
Neben eindeutigen Stimmen für die erneuerbaren Energiequellen wurde auch die Energieoffenheit angesprochen, unter der sowohl der Einsatz von Atom- und Kohlekraft als auch die Technologieoffenheit verstanden werden darf. Karl Staudt und Femke Niemeyer behielten in der Diskussion den Überblick, fragten clever nach und konnten mit dem Thema E-Mobilität geschickt an Elisa Schmalbach und Marit Joost überleiten, die sich für den Themenblock Wirtschaft auf die Automobilindustrie fokussiert hatten, um am Beispiel des abgehängten Automobilbauers VW nachzufragen, wie sich die Parteien vorstellen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu fördern und Arbeitsplätze zu sichern. Natürlich durfte an dieser Stelle auch der Konflikt um die Schuldenbremse nicht fehlen und die parteiinternen Haltungen wurden sehr offensichtlich. Zuletzt übernahmen Johanna Fuhlhage und Tom Lohrmann die Mikrofone, um mit den Vertretenden der Parteien über innere und äußere Sicherheit zu sprechen. Nun zeigte sich, dass nicht nur im Bundestag hitzig über die Migrationsdebatte diskutiert wurde, sondern auch in der Kuhle am KGB. Neben Positionierungen für Zurückweisungen Schutzsuchender und Abschiebungen straftätiger Migranten wurden Gegenstimmen erhoben für die Grundwerte unserer Demokratie und es wurde betont, dass Menschenrechte nicht verhandelbar seien. Die Betonung der Grundwerte unserer Gesellschaft wurde von den Schülerinnen und Schülern mit viel Applaus gewürdigt. Dass diese Schülerschaft politisch interessiert und informiert ist, zeigte sich in der abschließenden offenen Fragerunde. Viele Hände schossen nach oben, als nun endlich das Publikum seine Fragen loswerden durfte. Es zeigte sich, dass die Fragenden gut vorbereitet waren, um kluge Nachfragen an die Vertretenden stellen und sie mit ihren Haltungen und politischen Vorhaben konfrontieren zu können. Leider war die Zeit dann doch zu knapp, um allen gerecht werden zu können, und bereits im Nachgespräch mit den Schülerinnen und Schülern wurde deutlich, dass man sich für die Zukunft nach solch einer Veranstaltung noch einen intensiven Austausch im Sinne eines World-Cafés zur Vertiefung wünschen würde.
Alisha und Leonard blieb nur noch der Appell an die Erstwählenden, am 23.2. „selbstbewusst an die Wahlurne [zu] treten“, und eine Schülerin des Kurses resümierte, dass ihr das Projekt persönlich gezeigt habe, wie wertvoll es sei, sich mit den politischen Inhalten der Parteien auseinanderzusetzen. Nur so könne man bei einer Wahl guten Gewissens sein Kreuz bei der passenden Partei setzen.
Im Sinne der Förderung der politischen Bildung an unserer Schule zeigt diese Reflexion, wie wichtig es ist, die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, um aktive Teilhabe in einer Demokratie zu bewirken. Auch jüngere Jahrgänge an unserer Schule konnten in Workshops, die die WiPo-Fachschaft im Vorwege der Bundestagswahl organisiert hatte, wie z. B. dem Angebot der ARD zum Thema „Crashkurs Meinungsbildung – Was du über Populismus und Algorithmen wissen musst“ oder dem Angebot „Bundestagswahl 2025 – Zwischen Fakten und Fake News in den sozialen Medien“, das uns als Partnerschule von #UseTheNews“ vermittelt wurde, erleben, wie Meinungen gemacht werden und wie man selbst einen kühlen Kopf bei der Meinungsbildung behält.
Caroline v. Sobbe