Merkwürdige Geräusche kommen aus der Kuhle: Ein Bus fährt ab, ein Mixer dröhnt, YouTuber flippen aus, eine Türklingel ist zu hören.

Zu Besuch bei den Sechstklässlern ist Kathrin Schrocke. Die gebürtige Bayerin liest aus ihren Büchern „Bunte Fische überall“ und „Immer kommt mir das Leben dazwischen“ und mixt immer wieder verschieden Sounds dazwischen. Zwischendurch fragt Kathrin Schrocke die Schülerinnen und Schüler nach ihren eigenen Ideen zum Thema „Besondere Familie“ und Meinungen zum Thema „Wohngemeinschaft“ und lässt viele zu Wort kommen.

Zum Schluss gibt es eine bunte Fragerunde:

“Woher bekommen Sie Ihre Ideen?”

Kathrin Schrocke schmunzelt und sagt: „Aus dem Leben!“

“Wie viel verdienen Sie an einem Buch?”

Alle sind überrascht, als sie hören, dass die Autorin nur etwa ein Sechzehntel des Buchpreises erhält.

“Welches ist Ihr Lieblingsbuch?”

Auf breite Zustimmung stößt „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende.

Wir danken der Bargteheider Buchhandlung, die uns diese schöne vom Deutschen Literaturfonds finanzierte Lesung vermittelt hat.

Stimmen aus der 6b zu Kathrin Schrocke

Ich fand die Lesung sehr gut, weil man neue Sachen erfahren konnte über ein Leben eines Autors/einer Autorin. Die Bücher waren toll und es hat Spaß gemacht zuzuhören. Man konnte alles gut verstehen und man konnte Fragen stellen, worauf man eine zuverlässige Antwort gekriegt hat. Es gab keine Wörter, die man nicht gehört hat und man hat alles verstanden. Man konnte auch zum Schluss Fragen über die Autorin stellen oder wie man auf die Ideen kommt und somit haben wir auch Sachen über die Autorin herausfinden können.

Die signierten Bücher von Kathrin Schrocke waren sofort ausverkauft, obwohl ich noch am selben Tag in der Buchhandlung war! Ich habe aber noch eins ergattert: „Bunte Fische überall“ gefällt mir total gut.

 

Die 12 b hatte das große Glück, am gleichen Tag von Sarah Jäger besucht zu werden. Die Jugendbuchautorin las aus ihrem Roman „Die Nacht so groß wie wir“, der von einer aus dem Ruder gelaufenen Abiball-Nacht erzählt. Der Roman war für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und wurde mit dem Hans-im-Glück-Preis ausgezeichnet. Jäger hatte ihn ausgesucht, weil sie ihn für die sich im Abschlussjahr befindenden Schüler*innen geeigneter fand als „Nach vorn, nach Süden“, ihren Debutroman von 2020, mit dem sie eigentlich angekündigt worden war.

Sarah Jäger erzählte zwischen den gelesenen Passagen immer wieder über ihre Protagonisten: Warum sie in dem multiperspektivisch angelegten Roman einen der Protagonisten zum Beispiel nicht in der Ich-Form zu Wort kommen lässt. Wann sie Figuren interessant findet und dass sie nicht immer deren Geheimnisse ergründen kann. Und dass sie vor allem die Phase der Adoleszenz interessiert, weil diese so prägend für das weitere Leben ist.

Im Anschluss wurde den Schüler*innen Raum für Fragen gegeben. Der kleine Rahmen, in dem die Lesung stattfand, ermöglichte es den gut vorbereiteten Schüler*innen, auch private Fragen zu stellen, auf die Jäger sehr offen und humorvoll antwortete. Sie erzählte von ihrem Werdegang und der Suche nach dem sie beruflich Erfüllenden; von Mails und Lob des Autors Benedict Wells; von einsamen Momenten beim Schreiben und auf Lesereisen und von der Vorfreude auf die Frankfurter Buchmesse. Aber sie gab auch Auskunft zu dem Geschäft „Schreiben“, dem Verdienst, den Aufträgen, der Kritik.

Für die 12 b war dieser Besuch in vielerlei Hinsicht ein Gewinn: Der Roman „Fast genial“ von Benedict Wells war im letzten Schuljahr Stoff des Deutschunterrichts gewesen, ebenso Erzählperspektiven und das Thema Adoleszenz. Und so direkt auf jemanden zu treffen, der in der Jugendbuchszene ganz aktuell sehr erfolgreich ist, war schon besonders.

Dass der Besuch für uns alle kostenlos war, verdanken wir zum einen der Bargteheider Buchhandlung, die mit dem Angebot auf uns zukam; zum anderen NEUSTART KULTUR, das die Lesereise finanziert hat. Hiermit hat die Bundesregierung ein milliardenschweres Rettungs- und Zukunftsprogramm für den Kultur- und Medienbereich aufgelegt. Gefördert werden unter anderem pandemiebedingte Investitionen und Projekte verschiedener Kultursparten.

 

Sabine Storch