Das Team (v.l.n.r., zunächst obere, dann untere Reihe): Maskottchen Trinity der DTU, Emil Greve, Johannes Korn, Niklas Döhlemeyer, Till Willfang, Sebastian Mroz, Aili Hoffmann, Clara Magens, Mina Garbers und Anna Hoppe
Im frühsommerlichen Kiel setzten sie sich bei ihrem ersten gemeinsamen Start überraschend gegen die erfahrenere Konkurrenz aus Itzehoe und fünf weitere Schulmannschaften bei „Jugend trainiert für Olympia“ durch. Damit qualifizierten sie sich für das sogenannte Herbstfinale des mit 800.000 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern weltweit größten Schulsportwettbewerbes. Hier kämpften sie nun eine Woche lang zusammen mit 4500 anderen Kindern aus ganz Deutschland um Medaillen und Platzierungen in ihrer Sportart. Neben dem Triathlon fanden am Berliner Olympiagelände die Fußball-, Leichtathletik- und Mountainbikewettbewerbe statt. Ferner waren mit Beachvolleyball, Hockey, Golf, Schwimmen, Judo, Tennis und Rudern weitere Sportarten vertreten, sodass man in ganz Berlin den olympischen Geist spüren konnte, da auch alle 449 Schulmannschaften mit landestypischen Teamjacken ausgestattet waren und sie stolz trugen.
Das neu zusammengestellte Mixed-Team aus vier Jungen und vier Mädchen bestand aus Schwimmern (SSV Tönningstedt), Newcomern und Athleten der Bargteheider Triathlon-Sparte des TSVs, aber auch aus zehn mitgereisten Fans und ihrem Betreuer, Sportlehrer Sebastian Mroz. Neben der Einzelentscheidung aus 200m Schwimmen, 3km Radfahren und 1km Laufen gab es am zweiten Wettkampftag noch zwei Staffeln. Hier traten die jeweils schnellsten sechs Starter eines rlinLandes im Mixed-Wettbewerb noch einmal an. Teaminternes Ziel war hierbei, den 10. Platz des Vortages zu verteidigen und die Gegner vorne unter Druck zu setzen. Dies gelang zunächst eindrucksvoll, sollte jedoch dramatisch enden. Anna Hoppe, Niklas Döhlemeyer und Till Willfang unterstrichen in der ersten Staffel ihre gute Form und brachten im topbesetzten Starterfeld eine gute Zeit ins Ziel. Die zweite Staffel griff nun voll vorne an. Aili Hoffmann ging bei 16 Startern als sechste aus dem Wasser, Mina Garbers konnte die Verfolger auf dem Rad abschütteln und sogar einen Platz gutmachen. Diesen fünften Platz hielt Emil Greve beim Laufen. Nach dem zweiten Schwimmen ergab sich ein klares Bild: Die schnellsten vier Länder waren um knapp 2 Minuten enteilt, das Verfolgerfeld bestand -angeführt von den Bargteheidern- ebenfalls aus vier Athleten. Da eine Radrunde knapp zwei Minuten beträgt, kamen diese vier Verfolger nach ihrer zweiten Runde unmittelbar nach den vier Führenden an der Wechselzone vorbei, die jedoch schon ihre dritte Runde beendet hatten, weshalb die Streckenposten, die von den Abständen offenbar nichts wussten, die zweite Gruppe versehentlich zu früh, also schon nach der zweiten Radrunde, zur Wechselzone leiteten. Fair (und mathematisch begabt) folgten jedoch nicht alle vier Fahrer dieser unerwarteten Einladung, sodass zumindest das Team des Kopernikus Gymnasiums die Führung in der Verfolgergruppe los war und sich am Ende mit Platz 8 begnügen musste. Der Aufschrei bereits im Rennen und die Irritationen waren groß, doch ein unmittelbarer Protest wurde abgelehnt. Somit überzeugte diese Staffel vor allem durch Fairness, konnte sich aber trotz einer enormen zeitlichen Verbesserung gegenüber dem Vortag (keine der 32 angetretenen Staffeln hatte eine bessere Differenz gegenüber den Einzelzeiten) nur mäßig über die individuelle Leistung freuen. Im Endergebnis rutschte das Team damit noch auf Platz 11 ab. Umso ehrgeiziger blickt man nun jedoch auf das Projekt „Berlin 2024“. Hier wird ein guter Platz in den Top-10 angestrebt. Mroz resümiert: „Wir hatten ein junges und teils unerfahrenes Team. Überraschend hatten wir uns überhaupt nur qualifiziert. Es war ein toller Wettkampf, um zu lernen. Im kommenden Jahr bleiben wir zusammen, während andere Länder ihre besten Athleten altersmäßig abgeben müssen. Gewonnen haben wir übrigens schon dieses Jahr, denn kein Bundesland hatte mehr Unterstützer vor Ort als wir und war lauter. Dies zeugt von der besonderen Verbundenheit, die zwischen Schule, Vereinen und Elternhaus am Kopernikus Gymnasium besteht.“ Weltmeisterlich war der Empfang am Bargteheider Bahnhof, den zahlreiche Familienmitglieder in ein leuchtendes Triathlonorange und Sonnenblumengelb verwandelten.