Die deutsche Wirtschaft hat ein Problem. Immer weniger Unternehmen werden gegründet, immer weniger sind erfolgreich. Um diese Probleme anzugehen und bei Jugendlichen einen motivierenden Anreiz zum Einstieg in marktwirtschaftliche Prozesse zu schaffen, gibt es das Programm „Junior: Wirtschaft erleben“. Dieses wurde am Kopernikus Gymnasium Bargteheide in Form des Wahlpflichtkurses „Gründerklasse“ von Frau v. Sobbe aufgegriffen.

22 Schüler befassten sich über die letzten 11/2 Jahre mit der Gründung eines Start-up-Unternehmens, dem sie den Namen „Quarternikus“ gaben: eine Zusammensetzung aus den Wörtern „Quartett“ und „Nikolaus Kopernikus“, der Namensgeber unserer Schule ist.

Es wurde in vorgegebenen Schritten zunächst ein Konzept ausgearbeitet, bevor es an die konkrete Umsetzung ging. Zuerst mussten wir uns auf das Produkt einigen – die Idee eines Lehrerquartetts setzte sich gegen das Basteln von Papierrosen aus alten Büchern und Siebdruck auf aussortierten T-Shirts durch.

Dabei sollten die Spielkategorien etwas Besonderes sein: Neben Standweitsprung und schlechtester Zeugnisnote gibt es auch die Kategorien Mario-Kart-Rundenzeit, 1/2 l Wasser exen sowie Wandsitzen. Diese Werte mussten nun von allen beteiligten Lehrkräften genommen werden und gleichzeitig schossen wir Fotos, um die Lehrer in Action festzuhalten.

Unsere Abteilungen Marketing, Finanzen, Produktion, Verkauf und Vorstand leiteten die weiteren Arbeitsprozesse ein. Zunächst musste das Quartett finanziert werden. Dies wurde durch das Angebot von Förderurkunden und Waffelspendenaktionen sichergestellt.

Später legten wir das Design unserer Karten fest, wobei das Logo das Gesicht von Kopernikus sowie Quartettkarten abbildet und der Schriftzug darunter kreativ gestaltet ist.

Das „Q“ aus Quarternikus sieht aus wie ein Planet und der i-Punkt ist ein Stern, was beides das astronomische Interesse Kopernikus‘ widerspiegelt.

Als die Karten fertig designt waren, ging es an das Bestellen. Wir entschieden uns bewusst für einen regionalen Betrieb, um möglichst nachhaltig und umweltfreundlich zu produzieren.

Um auf unser Quartett aufmerksam zu machen, nutzten wir viele Methoden. Eine dieser Marketingstrategien ist das Guerillamarketing: eine unkonventionelle Art von Werbung, die möglichst kostengünstig ist und schnell Aufmerksamkeit generiert. Z.B. organisierten wir ein Tischkickerturnier, bei dem die Sieger beim Erwerb des Quartetts sparen konnten. Zudem beklebten wir die Kickerfiguren mit den Gesichtern der Lehrer, damit mehr Aufmerksamkeit geschaffen werden konnte. Besondere Plakate und Durchsagen machten auf unser Produkt aufmerksam.

Schließlich konnten Schüler, Lehrer und Eltern unser Lehrerquartett gegen eine Spende von 3,50€ erwerben.

Es war ein langer Prozess, den wir aber in Kauf nahmen, um einen lustigen Zeitvertreib für die Pausen, für unterwegs oder zu Hause zu schaffen. Wir wollten auch, dass die Schüler ihrer Lehrer besser und auf andere Weise kennenlernen. Das alles ist uns gelungen.

„Wir haben tolle Erfahrungen gesammelt und uns auf das spätere Berufsleben vorbereitet. Wir wissen jetzt, was dazugehört, ein Unternehmen zu gründen und das kann nicht jeder Schüler von sich behaupten“, so eine Schülerin des WPKs.

Frau von Sobbe erläutert: „Das Projekt hat zwar länger gedauert als geplant, aber die Schüler und Schülerinnen konnten praxisnah erfahren, wie die Realität einer Unternehmensgründung aussieht, und dabei ist ein tolles Produkt entstanden.

Wir bedanken uns herzlich bei allen teilnehmenden Lehrkräften, ohne die, das Erstellen unseres Quartetts gar nicht möglich gewesen wäre.

Nina Scheider und André Reinhart (9. Jahrgang WPK „Gründerklasse“)